GESCHICHTE


Geschichte der Ortsgruppe

Bereits im Juli 1936 wurde in Höfen eine Ortsgruppe des Eifelvereins gegründet. Vorsitzender war damals der Dorflehrer Herr Berger. Der Verein hatte im Gründungsjahr 1936 14 Mitglieder. Im November 1936 änderte der Verein seinen Namen in Ortsgruppe Höfen-Rohren. Ab dem Kriegsjahr 1940 verliert sich die Spur des Eifelvereins Ortsgruppe Höfen-Rohren, der zu diesem Zeitpunkt insgesamt 68 Mitglieder hatte.

1987 konnte Höfen im Dorfwettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft“ auf Initiative des damaligen Ortsvorstehers Walter Jakobs die Goldmedaille auf Bundesebene erringen. Das Golddorf Höfen war bis dahin noch ohne Eifelvereinssektion und man war der Ansicht, dass im Golddorf Höfen ein entsprechender Verein vonnöten sei. Am 25. April 1988 eröffnete der damalige Ortskartellvorsitzende Karl Rader im Sporthotel Prümmer die Gründungsversammlung. 28 Personen traten spontan als Gründungsmitglieder in den neuen Verein ein und wählten einen neuen Vorstand.

1. Vorsitzender Josef Schütt

2. Vorsitzender Hubert Förster

Schriftführer Heinrich Offele

Kassiererin Silvia Förster

1. Wanderwart Hubert Mießen

2. Wanderwart Heinz Pontzen

Am 10.März 1989 fand die erste Jahreshauptversammlung statt. Die Ortsgruppe Höfen war bereits auf 100 Mitglieder angewachsen. Regina Scholl wurde zur 1. Vorsitzenden gewählt und Josef Schütt zum stellvertretenden Vorsitzenden. Karl Rader komplettierte den Vorstand als Seniorenwanderwart und Hermann Josef Backes als 1. Naturschutzwart. Die ersten Wanderführer waren Karl Heinz Pontzen, Hubert Förster, Karl-Josef Bongard, Klaus Schülter und Hermann-Josef Backes.

Die Jahreshauptversammlung 1991 fand in der Gaststätte Buch statt. Edgar Odenthal wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt, Guido Jansen übernahm das neue Amt des Presse- und Werbewarts, Willi Kuss das Amt des 1. Naturschutzwartes und Josef Scheffen das Amt des Wegewartes.

Regina Scholl führte den Verein als 1. Vorsitzende von 1989 bis 2001 und übernahm in 2009 das Amt erneut bis 2015. In den Jahren 2001 bis 2009 leitete Hubert Mießen den Verein. Wolfgang Läufer bekleidete das Amt von 2015 bis zu seinem viel zu frühen Tod in 2017. Monika Jakobs ist ab 2017 bis zum heutigen Tage 1. Vorsitzende des Vereins.

In der Jahreshauptversammlung 1991 regte der damalige Ortsvorsteher Heinz Kerkmann die Bildung eines Arbeitskreises über die Höfener Dorfgeschichte an. Der Arbeitskreis „Höfener Dorfgeschichte“ später „Höfen wie es früher war“ wurde im April 1991 ins Leben gerufen. 15 Höfener folgten der damaligen Einladung ins Höfener Pfarrzentrum. Karl Rader übernahm die Gesprächsleitung des Arbeitskreises bis ins Jahr 2001 und beschrieb die wesentlichen Aufgaben als das Bemühen, Vergangenes und Vergessenes wieder hervorzuholen und für die Zukunft festzuhalten. 2001 übernahm Dr. Bernd Jansen das Amt des Kulturwartes und die Leitung des Arbeitskreises von Karl Rader und führte es bis zu seinem tragischen Tod im Jahr 2017 fort. Von 2017 bis 2022 übernahm Christoph Dosquet das Amt. Das Amt des Kulturwartes konnte in der Jahreshauptversammlung 2023 nicht neu besetzt werden. Es ist jedoch sichergestellt, dass die Gesprächsrunde weiterhin wie bisher am 1. Montag im Monat stattfindet und die bedeutenden Beiträge festgehalten und dokumentiert werden.

In seiner Eigenschaft als Ortskartellvorsitzender und als Kulturwart des Eifelvereins hat Karl Rader bedeutende und umfangreiche Dokumentationen erstellt, die im Archiv des Eifelvereins aufbewahrt sind. Die Dokumentationen beruhen auch auf den Arbeitsergebnissen und Themen des Arbeitskreises „Höfener Dorfgeschichte“. Hier sind insbesondere folgende Dokumentationen zu nennen:

275 Jahre eigenständiges Gemeindeleben in der Pfarre St. Michael Höfen
1952 – 2002 50 Jahre Ortskartell Höfen
1361 – 2011 Höfener Häuser u. deren Bewohner als Zeugen der Vergangenheit
Höfens Vereinswelt, gestern – heute -morgen

Dr. Bernd Jansen und Christoph Dosquet haben die Informationen und Beiträge der Teilnehmer des Arbeitskreises, externer Zeitzeugen und zahlreicher Informanten sowie eigene Recherchen in vier Buchbänden „Höfen wie es früher war - Zeitzeugen erinnern sich“, veröffentlicht in 2012, 2016, 2020 und 2023, zusammengetragen und dokumentiert.

Ab 1993 plante die Ortsgruppe Höfen ein Naturschutzhaus zu errichten. Als Standort war zunächst ein stadteigenes Grundstück auf Alzen Brüchelchen vorgesehen. Da der Kreis Aachen jedoch eine Baugenehmigung an diesen Standort ablehnte, überlegte man, ob man nicht im Pekrungebäude, das zum Vereinshaus umgebaut werden sollte, einen Teil der Fabrikhallen als Naturschutzhaus nutzen könnte. Guido Jansen suchte in Gesprächen mit der Stadt Monschau und vielen anderen Institutionen nach einer Lösung. Dabei tat sich die Möglichkeit auf, dass damals der Bundesfinanzdirektion gehörende Haus Seebend zu übernehmen. Die „Villa“, wie sie in Höfen genannt wurde, wurde zunächst aus rechtlichen Gründen der Stadt Monschau und im Anschluss dem Eifelverein zu Eigentum übertragen. Für insgesamt ca. 800.000,-- DM wurde das Haus Seebend in den Jahren 1995 bis 1997 umgebaut, renoviert und instandgesetzt. Dabei konnten diese Ausgaben fast in voller Höhe durch Zuschüsse und Fördermittel der NRW-Stiftung, des Amtes für Agrarordnung, aus dem EG-Programm Leader II und der Stadt Monschau gedeckt werden. Gegen Widerstände und Bedenken aus vielen Richtungen setzte sich der Verein unter Federführung des Presse- und Werbewartes Guido Jansen und der 1. Vorsitzenden Regina Scholl durch. Unter Mithilfe vieler ehrenamtlicher Helfer und Ableistung 1000er Arbeitsstunden entstand ein Naturschutzhaus von unschätzbarem Wert. Ohne das beharrliche Wirken von Guido Jansen und Regina Scholl wäre der Eifelverein heute nicht im Besitz dieses einzigartigen Gebäudes. Es bedarf jedoch nach wie vor eines großen Engagements um das Gebäude in einem guten Zustand zu erhalten und für die Vereinszwecke nutzen zu können.

Im Mai 2010 eröffnete der Eifelverein Ortsgruppe Höfen ein Webereimuseum, das in den Jahren 2007 bis 2010 als Anbau an das Haus Seebend errichtet wurde. Das Thema “Weben in Höfen” war davor ein wichtiges Thema im Gesprächskreis des Höfener Eifelvereins. Der verstorbene damalige Kulturwart Dr. Bernd Jansen leitete die Gesprächsrunde und brachte den Stein ins Rollen.

Die Witwe von Hermann Jansen (er verstarb 2002) hat die vier Webstühle sowie das dazugehörige umfangreiche Ersatzteillager als Schenkung dem Eifelverein überlassen. ”Wenn ich nicht zufällig zur Familie gehörte, dann wäre vielleicht alles beim Altwarenhändler gelandet”, freute sich damals Bernd Jansen, der Neffe des Webers Hermann Jansen.

Zentraler Punkt des Webereimuseums sind vier zum Teil voll funktionstüchtige Webstühle, die in der ehemaligen Fabrikhalle am Alten Weg gestanden haben. Hier führte der Höfener Weber Hermann Jansen von 1957 bis zum Jahre 1974 in Eigenregie einen kleinen Betrieb. Als selbstständiger Lohnweber arbeitete Hermann Jansen für Aachener Firmen, die unter anderem Textilien für das Militär, für Damen- und Herrenoberbekleidung, aber auch für die Arabischen Emirate lieferten.

Das Webereimuseum ist eine originalgetreue Kopie der Weberei mit entsprechender Positionierung der Webstühle, Spulmaschinen und des Ersatzsteillagers.

Die Errichtung des Webereimuseums wurde maßgeblich von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung unterstützt. Daneben fand der Eifelverein im Landschaftsverband Rheinland, der Sparkassenstiftung Kultur Aachen, der Städteregion Aachen und dem Ortskartell Höfen weitere kompetente museumspädagogische Berater und Geldgeber.

Ohne das Engagement vieler freiwilliger ehrenamtlicher Helfer und ortsansässiger Firmen hätte das Projekt nicht verwirklicht werden können.

Am 25.09.2010 wurde der Eifel- und Heimatverein Ortsgruppe Höfen e.V. für die Errichtung des Webereimuseums mit dem über 3.000,-- € dotierten Wolf-von-Reis-Kulturpreis 2010 ausgezeichnet.


Die nachstehenden Ereignisse folgten:

2010
Eröffnung des Webereimuseums

2013
25 jähriges Bestehen der Ortsgruppe Höfen

2018

30 jähriges Bestehen der Ortsgruppe Höfen


Die Ortsgruppe Höfen konnte folgende Preise erringen:

1995
1. Platz “Umweltpreis des Landrates des Kreises Aachen” an (Vennfreunde jung und alt)

1998
1. Platz “Konrad-Schubach-Naturschutzpreis” an die OG Höfen, Kalterherberg und Mützenich

2002
2. Platz “Konrad-Schubach-Natur- und Kulturpreis”

2004
Gewinner des webdesign-promotion AWARD 2004

2010
Wolf-von-Reis-Kulturpreis des Eifelvereins für den Bau des Webereimuseums

2024

Wolf-von-Reis-Kulturpreis für die Erhaltung des Kreuzes der Heimbachpilger am Püngelbach

Haus_Seebend