NARZISSENBLÜTE
Narzissenblüte
im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal
Das Perlenbach- und das Fuhrtsbachtal gehören - wie einige weitere benachbarte Täler in der Eifel auch - zu den besonderes wertvollen Naturschutzgebieten in NRW. In den Narzissentälern leben heute etwa 350 Arten von Farn- und Blütenpflanzen, mehr als 70 Tagfalter- und mindestens ein Dutzend Libellenarten; außerdem fünf heimische Fischarten und das Bachneunauge, neun Amphibien- und Reptilienarten, über 80 Vogelarten und mehr als 30 Säugetieren.
Das Naturschutzgebiet ist heute vielen Wanderern und Naturfreunden auch deshalb bekannt, weil die hier wild wachsende Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) die Wiesen alljährlich ab Mitte April in gelbe Blütenteppiche verwandelt. Aber auch im Frühsommer bis zum Herbst zeichen sich die wildromatischen Bachtäler äußerst blütenreich und farbenfroh mit vielen botanischen Kostbarkeiten.
Die abgelegenen Bachtäler wurden wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert gerodet und mehr als 600 Jahre lang als Heuwiesen für das Vieh in der Region genutzt. Mit einem speziellen Bewässerungssystem - den sogenannten Flüxgräben - wurden die Heuwiesen jeweils im Vorfrühling mit schwebstoffreichem Bachwasser gedüngt. So wurden über Jahrhunderte die narzissenreichen Bärwurzwiesen, blumenbunten Feucht- und Sumpfwiesen und arnikareiche Borstgrasrasen erhalten.
Weil sich die Heuernte nicht mehr lohne, wurden ab etwa 1950 viele Talwiesen mit Fichten aufgeforstet, und die Flüxgräben gerieten in Vergessenheit. Durch den Schatten der Bäume und die dichte Nadelstreu verschwand nach und nach die bunte Pracht der Wiesenblumen und mit ihnen die Vielfalt an Schmetterlingen, Käfern und Vögeln.
Um diese Fehlentwicklung zu stoppen, wurde das Gebiet 1976 unter Naturschutz gestellt. Ende der 1980er Jahre wurde auf Initiative der NRW-Stiftung und des Naturparks Nordeifel damit begonnen, die Fichten zu entfernen, und allmählich konnte sich der Artenreichtum in den Wiesen, Sümpfen, Mooren und Auenwälder wieder entfalten.
mit freundlicher Genehmigung der NRW-Stiftung