HECKENWEG
Heckenweg in Höfen
Schon auf der Fahrt nach Höfen fallen zwei Landschaftselemente ins Auge: Die typischen Heckenformen der Rotbuchen-Haushecke, welche das Ortsbild von rund zwanzig Ortschaften prägt und der Flurhecke als Hecke mit “Durchwachsern” in freier Flur.
Haushecken
Haushecken bieten dem dahinterliegenden Haus Schutz vor Wind und häufig auftretendem Schlagregen. Sie bestehen aus engständigen, ein- oder zweireihig gepflanzten Rotbuchen, die bei einer Tiefe von 70 bis 100 cm eine Höhe von 4 bis 6 Meter erreichen. Die Hecke ist unten etwas breiter und läuft oben schmal aus. Die hohe Stabilität wird durch eine ausgeklügelte Durchflechtung erreicht. Dazu werden vom dritten Jahr an jüngere Äste und Zweige von Hand zurückgebogen und hinter stärkeren eingeklemmt. Ab dem sechten Jahr sollte die Hecke regelmäßig beschnitten werden. So entsteht eine dicht verzweigte Hausschutzhecke, die sowohl flexibel als auch standfest ist. Im Monschauer Heckenland gibt es knapp tausend solcher Haushecken mit einer Länge zwischen 10 und 30 Meter. Auffallend ist, dass die Haushecken meist der Hauptwindrichtung entsprechend westlich und südwestlich ausgerichtet sind. Daher treten an heckengeschützen Häusern auch selten Sturmschäden auf. Eine Hausschutzhecke verbessert auch die Wärmebilanz eines Hauses, senkt die Heizkosten, dämpft den Strassenlärm und wirkt als Staubfilter.
Flurhecken
Flurhecken sind die zweite besondere Erscheinung des Monschauer Heckenlandes. Diese Gehölzzeilen tragen zur Belebung des Landschaftsbildes und zu der ökologischen Vielfalt der Landschaft bei. Diese neueren Gesichtspunkte haben jedoch sicherlich zur Zeit ihrer Anlage keine Rolle gespielt. Doch warum wurden die Flurhecken angelegt?
Geschichtlich ist als Hauptzweck die Einfriedung von Grundstücken anzunehmen. Zum Schutz der Felder vor Zutritt des Weideviehs war eine Umzäunung notwendig. Traditionell geschah dies durch Hecken, die so beschnitten, geknickt und geflochten wurden, dass sie vor Vieh schützen konnten und wenig Fläche einnahmen.
Ein weiterer Grund dürfte die Schutzfunktion der Hecken gegen die starken Winde im Monschauer Land sein. Durch die Flurhecken wurden die Westwinde gebrochen, was dem Ackerbau nutzte und den Weidetieren Schutz gab.
Typisch für die Monschauer Flurhecken ist, dass sie in Abständen von Bäumen, den sogenannten “Durchwachsern” überwachsen werden. Diese Bäume dienten der Versorgung der Haushalte mit Brennholz für den winterlichen Hausbrand und zum Kochen.
mit freundlicher Genehmigung Naturpark Nordeifel